Zur Erinnerung
Prof. em. Dr. habil.
Paul Grimm

Die Pfalz Tilleda am Fuße des Kyffhäusers, auf einem Plateau, dem Pfingstberg, gelegen, ist eine von vielen Pfalzen, die der Versorgung des Hofstaates der Könige (oder Kaiser) dienten. Die Herrscher des frühen Mittelalters regierten im Umherziehen, denn die Residenzen waren nicht in der Lage den König mit seinem Hofstaat über längere Zeit zu versorgen. Auch aus Sicht der Ausübung seiner Herrschaft waren die Aufenthalte in allen Gegenden seines Reiches notwendig.
Die Pfalzanlage liegt etwa 25 m über dem Ort Tilleda und ist an drei Seiten durch steile Berghänge geschützt. Nur im Westen grenzt die Pfalz an die Fußflächen des Kyffhäusergebirges. Zur Absicherung dienten hier ein System von Wällen und Gräben.
Im Jahre 1935 wurde durch das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle, unter der Leitung von H. Butschkow und der Teilnahme von Paul Grimm, die ersten Suchgräben angelegt und eine allgemeine Aufnahme der Gesamtanlage vorgenommen. Aufgrund der Funde konnte eine Herausnahme des Geländes aus der landwitschaftlichen Nutzung erreicht werden.
In den Jahren 1937, 1938 und 1939 erfolgten weitere Grabungsschnitte in der Hauptburg. Ab 1958 wurden die Ausgrabungen unter der Leitung von Paul Grimm durchgeführt.
Hierbei wurde er von mehreren Mitarbeitern aus dem Dorf Tilleda unterstützt, so z.B. von Paul Meier und Huldreich Schäfer.

Ab 1958 bis 1967 erfolgten weitere Grabungen in der Hauptburg. Jetzt wurde hauptsächlich auf die Anlage von Schnitten verzichtet und die Hauptburg großflächig ausgegraben. 1967 wurden die wichtigsten Teile der Hauptburg für Besichtigungszwecke hergerichtet und der Verlauf von Mauern teilweise mit Abdeckungen aus Steinplatten versehen. Auch wurde der Hauptwall wieder aufgefüllt. Bis 1969 konzentrierten sich die Untersuchungen auf den Bereich der Wälle und Gräben zur Befestigung der Hauptburg.

Ab 1970 begann die großflächige Ausgrabung der Vorburg. So konnte weitgehend die wirtschaftliche Arbeitsweise, das Handwerk und die Speicherung der Vorräte in der Vorburg erkundet werden.



Paul Grimm zeigt Besuchern die Grabung

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